Sonntag, 24. Dezember 2017

Gesegnete Festtage

Moin zusammen,

euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest 2017.


Fröhliche Grüße
Bernd

Samstag, 25. November 2017

JA zum Alpenplan

Moin zusammen,

gestern gab es eine Aktion von vielen Outdoor-Bloggern mit dem Thema:

Foto 

Dazu ist ein YouTube-Video von ulligunde. com erschienen, das kurz und knapp die Bitte um den Erhalt des Alpenplans zum Ausdruck bringt.

 

Wie manche von euch wissen, bin ich selbst oft genau in der Gegend, die jetzt für den Skitourismus aus dem bisherigen Alpenplan genommen werden soll: Grasgehren / Obermaiselstein / Nagelfluh.
Ich kann mir nicht vorstellen, das durch die Zusammenlegung der Skigebiete Grasgehren / Balderschwang dort eine dauerhafte Konkurrenz zu den österreichischen Skigebieten aufgebaut werden kann. Einige wenige Gewerbetreibende werden kurzfristig finanziell profitieren, doch auf Sicht gesehen werden alle dort finanziell verlieren. Sommergäste werden den Orten den Rücken kehren, um in natürlicher Umgebung zu wandern.

Schade - die Idee des Naturpark Nagelfluh wird ad absurdum geführt. 

Wer mehr über den Alpenplan wissen möchte ist bei ulligunde.com sehr gut aufgehoben.
Eine tolle Zusammenfassung der Aktion findet sich auch bei www.auf-den-berg.de
Mehr Infos auch #BloggerProAlpenplan

Fröhliche Grüße
Bernd



Samstag, 11. November 2017

12 Minuten am Samstagmorgen

Moin zusammen,

heute habe ich in der Barmer Citykirche den 12-Minutengottesdienst gestaltet.
Eine gute Gelegenheit unserer schnelllebigen Zeit einmal zu entfliehen und zur Ruhe zu kommen.
Zwölf Minuten Singen, Beten und Kurzpredigt hören.
Zwölf Minuten Zeit mit sich und Zeit mit Gott.

Diesen Samstag ging es um den Wochenspruch aus Römer 12. Aber lest selber.

Fröhliche Grüße
Bernd


Röm 12,21 

Lieber Vater, schenk uns ein Herz für dein Wort und dein Wort für unser Herz. Amen.

Liebe Gottesdienstbesucher, 

„Was Du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Ein Sprichwort, das die meisten von uns wohl kennen werden. Es ist so oder zumindest so ähnlich in allen Weltreligionen bekannt. In der praktischen Ethik nennt es sich „Goldene Regel“. 

Der Wochenspruch „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“ (Röm 12,21) ist auch eine Spielform davon. Im Römerbrief unter der Überschrift „Das Leben in der Gemeinde“ ist es der Schlussvers. Die Zusammenfassung eines gesegneten Miteinanders sozusagen. 

Aber nicht nur für das Gemeindeleben ist dieser Vers wichtig. Der Großteil meines Lebens findet nämlich nicht im geschützten Gemeinderaum statt. Für mein Verhalten am Arbeitsplatz, in der Familie, unter Freunden oder einfach auf dem Werth spielt er eine ebenso große Rolle. 

Jesus hat das in der Bergpredigt so formuliert: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ (Mt 7, 12) 

Wie möchte ich behandelt werden? 
Wer hilft mir in schwierigen Situationen? 
Was wünsche ich mir von meinen Mitmenschen am meisten? 

Diese Fragen sollte ich mir stellen. Denn es geht um mein Verhalten.
Wie lebe ich? 
Wonach richte ich mich? 

Als Christ frage ich dazu auch Gott. Ich bete. Oder lese in der Bibel. Ich suche so nach Antworten für die Fragen meines Lebens. Und ich weiß, dass ich Antwort bekomme. Jesus hat das in der Bergpredigt versprochen: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. (Mt 7, 7f). 

Ich bin der festen Überzeugung, mit Gottes Hilfe dem Bösen der Welt widerstehen zu können. Und nicht nur widerstehen. Mit Gottes Hilfe wird das Böse sogar überwunden, besiegt, aus der Welt geschafft. Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen (Ps 30). 

Anders ausgedrückt: Mit Gott kann ich es schaffen mein menschliches Verhalten zu verändern. Meine Beziehungen sind dann von Vertrauen geprägt. Meine Umwelt, die Schöpfung, ist mir nicht egal. Mein wirtschaftliches Handeln fragt nicht zuerst nach dem Gewinn. 

Ich will mich nicht mehr vom Bösen überwinden lassen. Ich will das Böse mit Gutem überwinden. 

Mit Gottes Hilfe. 
Amen

Mittwoch, 30. August 2017

Eklige Hundekotentsorgung

Moin zusammen,

was sind das für Menschen, die Hundekot im Wald in Beutel packen, dann aber kurz vor Erreichen des Zuhauses die Beutel im Wald entsorgen.

Ist es zuviel verlangt, diese Beutel mit nach Hause zu tragen und dort in die Mülltonne zu werfen?
Ist es für diese Menschen eine Zumutung, den Kot mitzunehmen?
Ist es so, weil sie ja schließlich Hundesteuer zahlen?

Ich kann keine der Fragen beantworten. Es wäre aber toll, wenn es zukünftig in Heckinghauser Wäldern nicht zu solchen Stink- und Abfallecken käme.

Trotzdem fröhliche Grüße
Bernd





Sonntag, 30. Juli 2017

Refocused - Was im Leben wirklich zählt



Moin zusammen,

in zwei Wochen beginnt die Jugendfreizeit unserer Gemeinde.  Heute im Gottesdienst wurden die Mitarbeitenden vorgestellt und für die Arbeit gesegnet. Wie passend, das der vorgeschlagene Predigttext für heute das Jesuswort: "Ich bin das Brot des Lebens" beinhaltet.
 
Ich würde ja an Gott glauben, wenn…
Diese Frage ist eine lebensnotwendige für uns, für unsere Mitmenschen.

Vielleicht beantwortet die Predigt ein wenig diese Frage oder gibt zumindest eine Hilfestellung.

Fröhliche Grüße
Bernd


Lieber Vater, schenk uns ein Herz für dein Wort und dein Wort für unser Herz. Amen

Liebe Gemeinde,

wir haben es in der Schriftlesung gehört: Fünf Brote und zwei Fische reichen aus, um 5000 Menschen satt zu machen und für die nächsten Tage Vorrat anzulegen.

Johannes erzählt uns dann weiter, dass die Menschen damals, nach dem Essen, Jesus gesucht haben. Verständlich. Schließlich hat Jesus ihnen etwas gegeben, was sie dringend brauchten. Brot zum (Über) leben. Lebensmittel. Und die Gewissheit, dass da einer ist, „der mehr kann als Brot essen, der kann Brot schaffen. Darum ist er unser Mann“ wie Walter Lüthi in seinem Buch zum Johannesevangelium schreibt.

Darum sind sie ihm nachgereist bis nach Kapernaum. Darum suchen sie seine Nähe, das Gespräch mit ihm. Und Jesus nimmt sich erneut die Zeit. Setzt sich mit den Menschen zusammen. Hört ihnen zu, hört was sie bewegt. Und er gibt ihnen Antwort auf ihre drängenden Fragen. Nicht nur, indem er sie mit echtem Brot sättigte, sondern vor allem indem er sie zum Glauben auffordert. Zum Glauben an den einen Gott. Er ist es, der Hunger, Lebenshunger, stillen kann.

Und hier setzt unser heutiger Predigttext ein. Johannes 6, die Verse 30-35. Ich nehme noch die zwei vorhergehenden Verse dazu. Also Johannes 6, 28-35. Hier nach der Neuen Genfer Übersetzung.

Das Brot des Lebens

28 Da fragten sie ihn: »Was für Dinge müssen wir denn tun, um Gottes Willen zu erfüllen?« 29 Jesus antwortete: »Gottes Wille wird dadurch erfüllt, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.«
30 Doch nun sagten sie: »Wenn wir dir glauben sollen, dass du von Gott gesandt bist, dann lass uns ein Wunder sehen, das es uns beweist. Wo bleibt dieser Beweis? 31 Damals in der Wüste haben unsere Vorfahren Manna gegessen, wie es ja auch in der Schrift heißt: ›Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.‹ (Ps. 78,24)« 32 Jesus erwiderte: »Ich sage euch: Das Brot vom Himmel hat euch nicht Mose gegeben; es ist mein Vater, der euch das wahre Brot vom Himmel gibt. 33 Denn das Brot, das Gott gibt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben schenkt.«

34 »Herr«, sagten sie da zu ihm, »gib uns immer von diesem Brot!« 35 Jesus antwortete: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Wie gesagt, Jesus hat Brot geschaffen. Er hat zum Glauben aufgerufen.
Für die Juden war das erst mal kein Problem. Vieles von dem, was Jesus ihnen gesagt hat kannten sie ja schon. Wichtig war ihnen eine genaue Anleitung zu bekommen. Eine Anleitung, wie sie Gottes Willen, seine Vorstellung von Leben, tatsächlich umsetzen können in ihrem Alltag. Jüdisches Leben war ja von klaren Regeln und Vorgaben geprägt. Es gibt in der Thora eine ganze Reihe von Vorschriften und Satzungen, die jüdisches Leben regeln. Das sind die Mizwot. 623 gibt es insgesamt: die auch uns besonders bekannten 10 Gebote und dazu weitere 365 Verbote und 248 Gebote. Von der Liebe zu Gott, der Heiligung des Sabbats, über Speisevorschriften bis hin zum Umgang miteinander ist alles dabei.
Und genau solche Vorschriften, praktisch einen Handlungsplan für ihr Leben, erhoffen sie sich jetzt auch von Jesus. Ihre Erwartung ist, dadurch klar erkennen zu können, wer ein guter Mensch, wer ein schlechter Mensch ist und wer dazwischen steht und durch bestimmte Werke zum guten Menschen aufsteigen oder zum schlechten Menschen abrutschen kann. Denn das war klar, nur wer ein guter Mensch ist, sich also an alle Regeln hält, der ist vor Gott angesehen.

Kommt uns das nicht bekannt vor?
Wenn ich in Heckinghausen vorm Aldi stünde und fragte: „Was macht einen Christen aus?“ wären die meisten Antworten wohl genau in diese Richtung: Ein Christ ist ein guter Mensch. Er ist lieb zu seinen Mitmenschen, kümmert sich um Flüchtlinge und sozial Benachteiligte. Er stiehlt nicht und er tötet nicht. Und er geht natürlich mindestens an Weihnachten in den Gottesdienst.

Und ehrlich gesagt, es wäre ja auch sehr praktisch, wenn ich als Christ eine Liste hätte, die ich abhaken könnte.
Dreimal am Tag gebetet – ok, erledigt.
Heute nicht geflucht – Mmh, doch das Wort mit Sch…am Anfang benutzt.
Gutes Werk – Omi Getränke geholt.
In der Bibel gelesen – reicht die Losung?

Wenn ich mir die vier gerade genannten Sachen anschaue, bin ich dann Christ, wenn ich das so abgehakt habe? Oder gehört da doch mehr zu?

Die Menschen damals haben sich wohl ähnliches gefragt sonst käme nicht die Frage: »Was für Dinge müssen wir denn tun, um Gottes Willen zu erfüllen?« Sag uns das doch, Jesus. Und Jesus sagt es ihnen. Allerdings nicht so, wie sie es sich erhofft haben. „Glaubt an den, den er gesandt hat“. Oder in unserem heutigem Wissen: Glaubt an Jesus!

Das war für die damalige Zeit schwierig zu verstehen. Nicht durch Werke sollte Gottes Wille erfüllt werden, sondern durch Glaube. Oder anders ausgedrückt: das einzige Werk, das uns in Beziehung zu Gott bringt ist Glaube. Kein anderes Werk, keine andere Tat von mir als Menschen vermag das. Sola fide – Allein durch Glauben. Glaube als Geschenk Gottes, das ich als Mensch nur noch auspacken muss. Aber genau da beginnen die Menschen damals (und ich denke, das ist heute genau so schwierig) Jesus nicht zu verstehen. Sie fragen nicht nach dem Inhalt des Geschenkes, dem, was Glaube ausmacht, fragen nicht nach der Gestaltung ihrer Gottesbeziehung, sondern fragen: „Wenn wir dir glauben sollen, dass du von Gott gesandt bist, dann lass uns ein Wunder sehen, das es uns beweist. Wo bleibt dieser Beweis?

Gerade haben sie das Wunder der Brot- und Fischvermehrung erlebt, waren sogar Bestandteil davon und haben es mit eigenen Sinnen geschmeckt, da verlangen sie nach einem neuen.  In ihrer Erinnerung ist feste das Mannaspenden in der Wüste eingeprägt. „Einem unerschütterlichen Glauben der Rabbinen zufolge sollte der Messias bei seinem Kommen abermals den Menschen Manna spenden.“ (Barclay). Manna und Messias gehören zusammen. Und die Brotvermehrung, die sie gerade erlebten, zählte für die Juden nicht als Brot Gottes, da es ja für alle ersichtlich aus anderem, irdischem Brot erzeugt wurde. Brot Gottes, Manna, musste wie beim ersten Mal in der Wüste, direkt aus dem Himmel herabregnen.

So menschlich kommt mir das vor. Da passiert etwas Außergewöhnliches. Etwas, das mit menschlichem Verstand nicht nachvollziehbar ist. Und doch, es reicht nicht. Noch mehr Wunder, noch mehr Erklärung wird gefordert. Der Mensch scheint nicht einfach annehmen zu können, stehen lassen, hinnehmen. Nein. Immer mehr Beweise, immer mehr Wissen werden eingefordert. Vor allem, wenn es um Gott geht.

Ich würde ja an Gott glauben, wenn…
Das erinnert an Gideon und sein Vlies (Richter 6,36ff:“36 Und Gideon sprach zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand erretten, wie du zugesagt hast,37 so will ich abgeschorene Wolle auf die Tenne legen: Wird der Tau allein auf der Wolle sein und der ganze Boden umher trocken, so will ich daran erkennen, dass du Israel erretten wirst durch meine Hand, wie du zugesagt hast.
38 Und so geschah es: Und als er am andern Morgen früh aufstand, drückte er die Wolle aus und presste Tau aus der Wolle, eine Schale voll Wasser!39 Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich, wenn ich noch einmal rede. Ich will's nur noch einmal versuchen mit der Wolle: Es sei allein auf der Wolle trocken und Tau auf dem ganzen Boden.40 Und Gott machte es so in derselben Nacht, dass es trocken war allein auf der Wolle und Tau auf dem ganzen Boden.“). Ein einmaliger Beweis reicht Gideon also nicht. Die nasse Wolle reicht ihm nicht. Er fordert von Gott einen zweiten Beweis.

Ich würde ja an Gott glauben, wenn…
Auf Freizeiten haben wir früher oft diese Aussage gehört. Und in gleicher oder zumindest ähnlicher Form wird das auch heute bestimmt eines der Themen auf der Sommerfreizeit sein. Und nicht nur auf der Freizeit, wohl auch in unserem Alltag in Heckinghausen. Diese Frage ist ja auch eine lebensnotwendige für uns, für unsere Mitmenschen.

Leider ist diese Frage schwierig zu beantworten. Wenn ein Mensch nicht bereit ist mit Glauben in Vorleistung zu gehen, dann wird er vermutlich Gottesbeweise nicht erkennen können. Zeichen und Wunder sehen wir geschehen, können sie aber nicht in Zusammenhang mit Gott und Glaube bringen.

Eine Freundin von mir erzählte letztens von ihrem Urlaub. Zusammen mit einer befreundeten Rollstuhlfahrerin war sie im Oberallgäu. Und naturgemäß gibt es für Rollifahrer in den Bergen immer wieder mal Probleme mit Bergbahnen, unebenen Wegen usw. Aber immer wieder gab es Menschen, die geholfen haben. Interessanterweise immer Christen. Das stellte sich auch immer erst im Nachhinein raus. Und die Rollifahrerin ist von Gott und vom Glauben nicht so überzeugt. Als meine Freundin sie auf die Christen hinwies, auf deren Hilfsbereitschaft, da fing sie plötzlich an nachzufragen, zu überlegen. Könnte vielleicht doch etwas dran sein an diesem Christsein? Zeichen und – kleine – Wunder an Hilfsbereitschaft sah sie geschehen. Erst als sie auf einen möglichen Zusammenhang mit dem Christsein hingewiesen wurde fing sie an zu überlegen.

Oder wie ist das denn, wenn bei mir eine schwere Krankheit festgestellt wird und gut einen Monat später kann der Arzt nichts mehr finden. Liegt es an einer falschen Diagnose, liegt es am Glauben, oder ist es schlicht so passiert?
Während eines Gewitters stelle ich mich in einem Schutzhäuschen unter, entscheide dann aber doch lieber schnell nach Hause zu laufen. Das Häuschen ist am nächsten Tag von mehreren Tannen zerstört. Zufall, Glück oder Bewahrung Gottes?

Für mich ist klar, wie die Antworten darauf lauten. Für die meisten, wenn nicht sogar alle, hier im Raum auch. Aber für die Menschen um uns herum? In Heckinghausen, auf der Sommerfreizeit?
Lasst uns dafür beten, dass sie alle die Erfahrung machen, dass Gott in ihr Leben hineinkommt. Lasst uns die richtigen Worte finden, die es ihnen ermöglichen, Gott und Glaube in ihr Leben hinein zu lassen.

Zurück zu Jesus und den Menschen damals. Jesus zeigt in Kapernaum kein Zeichen. Er lässt kein Wunder geschehen. Er antwortet.

Das Brot vom Himmel hat euch nicht Mose gegeben; es ist mein Vater, der euch das wahre Brot vom Himmel gibt. 33 Denn das Brot, das Gott gibt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben schenkt.«

Und in dieser Antwort wird klar, dass es einen Unterschied zwischen dem Brot in der Wüste und dem wahren Brot vom Himmel gibt. Beim Auszug aus Ägypten war es das Brot, das körperlich sättigte. Das wahre Brot dagegen, das aus dem Himmel, schenkt weitaus mehr, schenkt Leben. Stillt den Hunger nach einem erfüllten Leben, das jeder leben möchte.

Und sofort wollen die Menschen von diesem Brot essen.
»Herr«, sagten sie da zu ihm, »gib uns immer von diesem Brot!«

Und er gibt ihnen von dem Brot. Er gibt sich selbst.
»Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Oder wie es in der Bibel in einfacher Sprache heißt: “Das Brot für den Bauch muss man essen. Jeden Tag hat man neuen Hunger. Jeden Tag muss man wieder neues Brot essen. Gott im Himmel gibt euch ein anderes Brot. Das andere Brot könnt ihr nicht mit den Augen sehen. Und nicht mit den Händen anfassen. Das Brot von Gott schenkt euch das richtige Leben. Das Brot von Gott macht das Herz satt. Die Leute waren begeistert. Die Leute sagten:  Gib uns dieses Brot. Dieses Brot wollen wir immer haben. Jesus sagte:  Ich bin selber dieses Brot. Ihr könnt mich hören. Und sehen. Und spüren. Ich bin das Brot für das richtige Leben.“

Brot für das richtige Leben. Richtiges Leben. Leben, in dem nicht nur die Grundbedürfnisse Essen und Trinken befriedigt werden, sondern Leben, das sich stattdessen um den ganzen Menschen kümmert. Das ist es, was Jesus uns verspricht. Nein, nicht verspricht, sondern zusagt, anbietet, weitergibt.
Neben unseren Grundbedürfnissen an Nahrung werden auch unsere Bedürfnisse an Nähe und Zuwendung gestillt. Dazu noch unsere geistigen Belange, also unsere Anfragen nach dem Warum, dem Wieso, dem Sinn unseres Lebens. Und je mehr wir mit Jesus erleben, desto mehr verstehen wir, was richtiges Leben bedeutet.

Das hört sich jetzt vielleicht etwas abgehoben an, etwas abstrakt. Aber jeder, der mit Jesus lebt, der sein Brot gegessen hat, weiß, was es bedeutet, wie es sich anfühlt. Mit allen Höhen und Tiefen darin. Mit aller Freude, aber auch allem Leid. Und das zu vermitteln, weiterzugeben ist unsere Aufgabe. Schließlich soll die ganze Welt es erfahren. Machet zu Jüngern alle Völker.

Egal ob in Heckinghausen oder auf der Sommerfreizeit.
Ich wünsche den Freizeitmitarbeitenden alles Gute. Die richtige Ansprache, den richtigen Zeitpunkt, einfach alles, was es braucht, die Jugendlichen in ihrem Glauben zu unterstützen. Uns hier in Heckinghausen wünsche ich die Zeit und den Mut regelmäßig mit Gott zu reden, ihm die Teilnehmenden der Freizeit ans Herz zu legen, für die Offenheit und Bereitschaft sich auf ihn einzulassen zu bitten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie gut es tut, wenn Menschen in Heckinghausen für die Sommerfreizeit beten. Für die Mitarbeitenden und für die Teilnehmenden.

Damit das geschieht, was Barclay so schön ausgedrückt hat:
„Wer Jesus kennt, ihn anerkennt und annimmt, der erfährt, dass all sein ungestilltes Verlangen, alle unstillbaren Wünsche des Herzens vergangen sind. Wenn wir Christus kennenlernen, dann erfahren wir, dass es mit dem Hunger und Durst des Menschseins ein Ende hat. Die ruhelose Seele findet Ruhe; der Hunger des Herzens wird gestillt.“

Das gilt uns allen.

Amen

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus unseren Herrn.

Sonntag, 21. Mai 2017

Vor zwanzig Jahren...



Der FC Schalke 04 siegt im Elfmeterschießen mit 4-1gegen Inter Mailand.

UEFA Cup Sieger 1997

Glück auf

und fröhliche Grüße
Bernd


Sonntag, 16. April 2017

Gesegnete Ostern

Moin zusammen,

Der HERR ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!


Gesegnete Ostern

Fröhliche Grüße
Bernd

Mittwoch, 29. März 2017

Spielplatzmüll

Moin zusammen,

kaum ist das Wetter schön wird der tolle Spielplatz am Toelleturm wieder genutzt.

Nicht schön ist allerdings der Anblick, der sich dem 'Arbeitsweg'-Wanderer dann frühmorgens präsentiert: Müll, Müll, Müll.




Sind die Menschen zu faul, die 20m zum nächsten Papierkorb weiterzugehen? Oder kommen nachts die Waldtiere und holen sich ihr Futter aus dem Abfalleimer?






Ich weiß es nicht, aber ich weiß: schön ist anders...

Liebe Spielplatznutzer und Bankverweiler, bitte entsorgt euren Abfall in den dazugehörigen Behältnissen oder nehmt euren Restmüll mit nach Hause. Die Natur wird es danken und es sieht für alle netter aus.

Fröhliche Grüße
Bernd

Sonntag, 26. März 2017

Von Sonthofen nach Oberstdorf - Teil 5

Moin zusammen,

alle zwei Jahre wandern Andre und ich längere Zeit durch die Allgäuer Berge. Diesmal sind wir in Sonthofen gestartet, über Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf zur Richteralpe gewandert. Weiter über die Gaisalpseen Richtung Nebelhorn. Hinab nach Oberstdorf und hinein ins Oytal. Über Käseralp und Älpelesattel ins Dietersbachtal. Von Gerstruben wetterbedingt nach Obermaiselstein und zurück nach Oberstdorf.

Letztes Mal sind wir ja nach Obermaiselstein gelaufen statt unterhalb des Kegelkopfes zu biwakieren. Daher zum Abschluß der Wanderung der Weg von Obermaiselstein über Fischen, die Iller und den Wiesenweg entlang nach Oberstdorf. Ein kleiner Dorfrundgang, ein Aufenthalt im Kurpark und dann muss Abschied genommen werden vom Allgäu.

Viel Vergnügen beim Anschauen
Fröhliche Grüße

Bernd


Sonntag, 19. März 2017

Leuscheider Wald im März 2017

Moin zusammen,


letzten Dienstag bin ich mit Trapper Leo ein wenig durch den Leuscheider Wald gewandert. Auf dem Weg fanden sich der Basaltkrater Blauer Stein, die Mooshütte und Georg-Kalka-Hütte. Auch einige Ausrüstungsgegenstände kamen zum Einsatz. Lecker Kochen mit Hobo zum Beispiel.

Wir haben eine Menge Spaß zusammen gehabt.

Viel Vergnügen beim Anschauen
Fröhliche Grüße

Bernd


Samstag, 18. März 2017

Von Sonthofen nach Oberstdorf - Teil 4

Moin zusammen,

zur Erinnerung: alle zwei Jahre wandern Andre und ich längere Zeit durch die Allgäuer Berge. Diesmal sind wir in Sonthofen gestartet, über Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf zur Richteralpe gewandert. Weiter über die Gaisalpseen Richtung Nebelhorn. Hinab nach Oberstdorf und hinein ins Oytal. Über Käseralp undÄlpelesattel ins Dietersbachtal. Von Gerstruben wetterbedingt nach Obermaiselstein und zurück nach Oberstdorf.

Im vierten Teil wandern wir bei nicht mehr ganz so gutem Wetter zunächst zur Käseralpe, dann hinauf auf das Älpele und von dorthinab zur Dietersbachalpe.
Nach der dortigen Stärkung weiter durch das Dietersbachtal in das alte Bergbauerndorf Gerstruben und wetterbedingt sehr, sehr zügig bis nach Obermaiselstein.

Viel Vergnügen beim Anschauen
Fröhliche Grüße

Bernd


Samstag, 11. März 2017

Von Sonthofen nach Oberstdorf - Teil 3

Moin zusammen,

zur Erinnerung: alle zwei Jahre wandern
Andre und ich längere Zeit durch die Allgäuer Berge. Diesmal sind wir in
Sonthofen gestartet, über Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf
zur Richteralpe gewandert. Weiter über die Gaisalpseen Richtung
Nebelhorn. Hinab nach Oberstdorf und hinein ins Oytal. Über Käseralp und
Älpelesattel ins Dietersbachtal. Von Gerstruben wetterbedingt nach
Obermaiselstein und zurück nach Oberstdorf.

Im dritten Teil
starten wir vom Biwak unterhalb vom Oberen Gaisalpsee über den
Geißfußsattel Richtung Nebelhorn. Da durch Bauarbeiten der Aufstieg
gesperrt und auch der Weg hinab ins Oytal über Gleitweg oder Laufbacher
Eck und Käseralpe aus restwinterlichen Gründen gesperrt ist, wandern wir
hinab zur Seealpe und weiter nach Oberstdorf. Nach einer kleinen Runde
durchs Dorf geht es über den Hohenadl-Weg ins Oytal und zum Biwak kurz
hinter der Gutenalpe.

Viel Vergnügen beim Anschauen
Fröhliche Grüße
Bernd




Samstag, 4. März 2017

Von Sonthofen nach Oberstdorf - Teil 2

Moin zusammen,
im zweiten Teil wandern wir vom Nachtlager vor dem Sonnenkopf über
Heidelbeer- und Schnippenkopf hinab zum Falkenjoch.
Von dort zur Unteren Richteralpe und nach ausgiebiger Pause hinauf zum
Unteren Gaisalpsee und zum nächsten Biwak unterhalb vom Oberen
Gaisalpsee. 
Und das alles, da Andre und ich alle zwei Jahre längere Zeit durch die Allgäuer Berge wandern. Diesmal sind wir in Sonthofen gestartet, über Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf zur Richteralpe gewandert. Weiter über die Gaisalpseen Richtung Nebelhorn. Hinab nach Oberstdorf und hinein ins Oytal. Über Käseralp und Älpelesattel ins Dietersbachtal. Von Gerstruben wetterbedingt nach Obermaiselstein und zurück nach Oberstdorf.
Viel Vergnügen beim Anschauen
Fröhliche Grüße
Bernd

Dienstag, 21. Februar 2017

Von Sonthofen nach Oberstdorf - Teil 1

Alle zwei Jahre wandern Andre und ich längere Zeit durch die Allgäuer Berge. Diesmal sind wir in Sonthofen gestartet, über Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf zur Richteralpe gewandert. Weiter über die Gaisalpseen Richtung Nebelhorn. Hinab nach Oberstdorf und hinein ins Oytal. Über Käseralp und Älpelesattel ins Dietersbachtal. Von Gerstruben wetterbedingt nach Obermaiselstein und zurück nach Oberstdorf.

Im ersten Teil wandern wir vom Bahnhof Sonthofen nach Beilenberg, steigen zum Sonthofer Hof auf, wandern weiter am Beilenberger Hof und Altstädter Hof vorbei und gelangen vom Hühnermoos zum Nachtlager vor dem Sonnenkopf.

Viel Vergnügen beim Anschauen
Fröhliche Grüße
Bernd

Sonntag, 5. Februar 2017

Wie wir in einer Gemeinde miteinander umgehen sollten...

Moin zusammen,

das ist gar nicht so einfach in einer Gemeinde. Da sind nicht nur Menschen, die ich mag. Nein, da sind auch Menschen, mit denen ich es nicht so kann.

Im 1. Johannesbrief gibt es einen Abschnitt dazu. Und davon handelt auch die Predigt heute.

Fröhliche Grüße
Bernd



Lieber Vater, schenk uns ein Herz für dein Wort und dein Wort für unser Herz. Amen

Liebe Gemeinde,

das Thema unter dem das Gemeindewochenende und der heutige Gottesdienst stehen ist der Auftakt zu einer dreiteiligen Predigtreihe zum Thema „Gemeindekultur“.

Heute
1. Joh 4,7-12: Gemeindekultur - Umgang untereinander

Am 19. Februar Phil 2,1-5: Gemeindekultur - Leitbild Jesus.

Und zum Abschluss Lk 17,3-7: Gemeindekultur - Fokus Auftrag.

Heute also 1. Johannes 4, die Verse 7-12.

Die Liebe Gottes und die Liebe untereinander

7 Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist aus Gott geboren und kennt Gott.
8 Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.
9 Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingebornen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.
10 Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.
11 Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.
12 Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.


„Ich denk' gern' zurück
an die Zeit von Harmonie und Glück,
als ich täglich in ein Poesiealbum schrieb:
Piep, piep, piep, ich hab' Dich lieb.“
Das hat vor fast 20 Jahren Guildo Horn beim Eurovision Song Contest (Grand prix Eurovision de la Chanson) gesungen.

‚Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben’. So beginnt der Text. Und als ich den Predigttext in der Vorbereitung das erste Mal gelesen habe, dachte ich sofort an Guildos Text und ein kleines Experiment. Wir fassen uns jetzt alle mal an den Händen, sprechen ‚Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb’, und halten uns bis zum Ende der Predigt fest. Mal sehen, wer wie lange durchhält.
Nein – keine Angst. Ich mag es auch nicht, wenn ich im Gottesdienst zu solchen Aktionen aufgerufen werde. Deshalb machen wir das auch nicht. Aber so ein bisschen erinnert mich unser Predigttext an solch eine Vertrauensübung.

Weiter geht es mit „Denn Gott ist Liebe“. Um Gottes Liebe geht es.

Und dann noch: „So sollen wir uns auch untereinander lieben.“ Das wird in dem Text gefordert.

Ein Text also, der fast mehr Fragen aufwirft, als das er Antworten gibt. Ich will versuchen in drei Abschnitten den Text für uns zu öffnen: Menschenliebe, Gottesliebe, Gemeindeliebe

1. Menschenliebe

Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben’.
Laut Duden ist Liebe unter anderem ein „starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem [nahestehenden] Menschen auf starker körperlicher, geistiger, seelischer Anziehung beruhende Bindung an einen bestimmten Menschen, verbunden mit dem Wunsch nach Zusammensein, Hingabe o. Ä.“
Lieb wird beschrieben als „Liebe, Freundlichkeit, Zuneigung, Herzlichkeit zum Ausdruck bringend“ „durch seine liebenswerte, angenehme Wesensart, Freundlichkeit Zuneigung auf sich ziehend“ oder „mit seinem Verhalten Freude bereitend“ und „(besonders österreichisch) gefällig, nett, liebenswert (auch von Gegenständen)“ sein. Dazu kommt noch „jemandes Liebe, Zuneigung besitzend; geliebt, geschätzt“ und „willkommen, angenehm“ sein.

Nett und freundlich wollen wir miteinander umgehen. Konfliktfrei, ohne Streit, völlig harmonisch leben. Den anderen annehmen, wie er ist. Wertschätzend, achtsam, barmherzig mit jedem umgehen.
Ist es das, was wir Menschen unter Liebe verstehen?
Es gibt doch so viele Spielarten von Liebe.
Die Liebe zu meinen Eltern, meiner Frau, meinen Kindern, meinen Freunden. Vier unterschiedliche Lieben meines Lebens.

Meine Eltern konnte ich mir nicht aussuchen, ich bin als Ausdruck ihrer großen Liebe zur Welt gekommen.
Meine Frau habe ich kennen und lieben gelernt. Und zwar diese eine Frau und keine andere.
Meine Kinder sind aus der Liebe zu und mit meiner Frau entstanden.
Meine Freunde habe ich mir ausgesucht. Ich habe sie näher kennengelernt und weil die Chemie stimmte und wir ähnliche Interessen haben sind wir zusammengeblieben.

Ohne Konflikte, voller Harmonie sind diese Lieben meines Lebens allerdings nicht.

Mit meinen Eltern habe ich manchen Strauß in der Vergangenheit ausgefochten. Wir haben eben nicht immer dieselben Ansichten, sind unterschiedlicher Meinung über christliche, soziale oder politische Vorstellungen.

Menschen aus dieser Gemeinde gaben uns zur Hochzeit den Ratschlag niemals die Sonne über einen Streit untergehen zu lassen. Ehrlich gesagt habe zumindest ich das nicht jedes Mal auf die Reihe bekommen. Aber wir haben immer einen gemeinsamen Weg gefunden unsere Konflikte zu lösen.

Mit meinen Kindern habe ich auch immer wieder mal Streit. Unterschiedliche Auffassungen von Erziehung, pubertäres Kindergebaren und väterliches Rechthabenwollen spielen da die größte Rolle. Aber zum Glück werden wir gemeinsam älter und weiser.
Selbst der Umgang mit meinen selbstgewählten Freunden ist nicht konfliktlos. Manches Verhalten wird nicht verstanden.

Aber lieb habe ich alle Menschen aus diesen vier Bereichen.
Und ich denke, dass das umgekehrt genauso ist. Meine Familie und meine Freunde haben mich auch lieb. Und aus diesem liebhaben, dieser Liebe zueinander, erwächst eine Kultur. Ich darf Dinge sagen, die ich eben nicht allen Menschen sagen kann. Ich kann auch Dinge hören, die mir nicht alle Menschen sagen dürfen.

Für mich sind die vorgenannten Dinge gute Ausprägungen der Liebe. Aber eben auch begrenzte Ausprägungen. Es ist ja auch eine begrenzte Anzahl an Menschen mit denen ich diese Liebe lebe.

Manche Menschen mögen das Vorgenannte anders sehen. Es gibt Menschen, die Liebe anders definieren, die eine starke Eigenliebe in den Vordergrund stellen, die Unterordnung damit verbinden, vielleicht sogar Abhängigkeit.
Menschenliebe hat viele Schattierungen. Und in meiner Bewertung eben auch manche Spielarten, die ich nicht verstehe, manchmal sogar nicht gutheiße.
Menschenliebe ist immer abhängig von dem Menschen, der liebt,  und dem Menschen, der geliebt wird. Das ist ein Unterschied zu der Gottesliebe.
Und der widmen wir uns jetzt.

2. Gottesliebe

„Gott ist Liebe“. Reine, unschuldige Liebe. Wobei rein und unschuldig schon Eigenschaften sind, die ich als Mensch der Liebe zuspreche. A. Schlatter hat in seinen Erläuterungen zum NT Bd. 10 gesagt: „Was wir über Gott sagen und denken, nimmt notwendiger Weise unsere eigene Farbe an, und das ist eine falsche Farbe, die ihn entstellt und unsere Gedanken über ihn unwahr macht…Wer in seiner leeren, nichtigen Selbstsucht eingeschlossen ist, denkt sich auch die Welt hohl…Er macht sich eine Welt und einen Gott, wie sie seine Selbstsucht nicht stören, sondern ihr dienlich sind, und ist darum auch gegen alle Zeugnisse, durch die Gottes Gnade zu uns redet und unter uns wirkt, blind.“

„Gott ist Liebe“. Und ich als Mensch kann das nicht verstehen. Weil Gott das aber weiß, hat er Jesus in die Welt geschickt, hat ihn für mich am Kreuz jämmerlich sterben lassen.
„Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.“ Hier kommt es klar zum Ausdruck: Nicht ich, nicht wir können Gottes Liebe nachvollziehen.
Oder wie es Werner de Boor in der Wuppertaler Studienbibel schreibt: „Nicht wir haben Gott geliebt, nicht wir haben das große Gebot der Liebe zu Gott erfüllt. Darin liegt unsere Wesenssünde, aus der alle Einzelsünden folgen…Daraus kann uns…keine Anstrengung, Gott zu lieben, heraushelfen.“

„Gott ist Liebe“. Weil er das ist, hat er die Welt geschaffen, hat er uns Menschen geschaffen. Wir sind Ausdruck seiner Liebe. Deshalb sorgt er für uns, deshalb begleitet er uns. Aber deshalb lässt er uns auch die freie Entscheidung. Gott ist Liebe, wie sie in 1. Kor. 13 beschrieben wird: „4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“
Egal was geschieht, egal wie ich als Mensch mich verhalte, welche Irrwege ich in Gottes Augen gehe: er ist Liebe. Er hält mir die Treue.

Gottesliebe ist mit menschlichen Worten einfach nicht erklärbar. Sie ist mit menschlichem Verstand nicht fassbar. „Doch weil Gott Liebe ist, können wir sicher sein, dass die Wechselfälle des Lebens nicht das letzte Wort behalten, sondern dass die Liebe Gottes das Gleichgewicht des Lebens wiederherstellen wird.“ (W. Barclay)

Wir haben also Menschenliebe und Gottesliebe.
Die eine bereitet uns immer wieder Schwierigkeiten. Wir verzweifeln oft an ihr, wollen mal zuviel und mal zu wenig.
Die andere hilft, trotz allem leben zu können.
Und jetzt kommt noch eine dritte hinzu.

3. Gemeindeliebe

Gemeinde ist ja ein Ort, an dem unterschiedliche Menschen zusammenkommen. In Heckinghausen schon sehr lange und seit 1997 unter dem Leitmotiv „Gott feiern, Leben teilen, für Menschen da sein“.
Dieses Leitmotiv mit Leben zu füllen ist unser Bestreben als Gemeinde. Damit Gott sichtbar wird in Heckinghausen.

Allerdings sagt uns Johannes „Niemand hat Gott jemals gesehen.“ Stimmt. Keiner von hat jemals Gott gesehen. Da stehen wir in der Tradition Mose (2. Mo 33, 15-20) und aller nachfolgenden Generationen. Niemand hat jemals Gott gesehen heißt auch, niemand  kann mit Endgültigkeit sagen, wie Gott unser Leben, unser Verhalten bewertet. Ob er es überhaupt bewertet. Sichtbar wird aber in Heckinghausen, wie wir als Gemeindeglieder Gottes Liebe ausdrücken. Wie wir in Wort und Tat versuchen ihn im Stadtteil bekannt zu machen und dazu aufrufen ihm nachzufolgen.

Hilfreich dabei wäre es, wenn „wir uns auch untereinander lieben“. In der Elberfelder Übersetzung heißt es noch treffender „wenn Gott uns so geliebt hat, sind auch wir schuldig, einander zu lieben“. Nochmal Werner de Boor: „Wer diese Liebe wirklich erfährt und annimmt, der kann gar nicht anders, als nun auch seinerseits zu lieben. Er ist das der erfahrenen Liebe Gottes schuldig. Und doch können wir leider auch immer wieder lieblos sein und brauchen die eindringliche Erinnerung an unsere Schuldigkeit, wie sie Johannes den Gemeinden hier gibt. Dabei wird unsere Liebe untereinander etwas von der besonderen Art der Liebe Gottes an sich haben und tragende, vergebende, erbarmende, zurechthelfende Liebe sein müssen.“

Und wenn das geschieht, so bleibt Gott in uns.
Das heißt, Gott ist mir nahe, wenn ich mein Gegenüber liebe. In all seinen Facetten. Ich spüre dann Gottes Nähe. Weil ich etwas von Gottes Wesen erfahre. Und kann es Schöneres geben, als Gott zu spüren? Ganz nahe?
Schaut euch um. Wie viele Leute sitzen hier, die sich nicht lieben? Die sich nicht mögen? Die einfach nichts voneinander wissen, was zu einer liebenden Beziehung führen könnte? Die gemeinsam Gott feiern, aber eben nicht Leben teilen?
Und alle sind Menschen, die Gottes Liebe antreibt.

Wie könnte also ein Umgang miteinander aussehen, der das verändert? Der Gottes Liebe sichtbar werden lässt?
Gehören gegenseitiger Respekt, Achtung, Wertschätzung, Achtsamkeit und Barmherzigkeit zu einem liebevollen Umgang miteinander dazu?
Vielleicht auch manchmal Ermahnung, Zurechtweisung, Grenzen setzen?
Ist es wichtig, sich nicht über den anderen zu stellen, den anderen mit allen Charakterstärken und auch Charakterschwächen anzunehmen?

Diese Fragen muss jeder für sich beantworten. Da gibt es keine bindende Antwort drauf. Wir sollten nur bedenken: Gemeinde lebt von unterschiedlichen Ansichten, verschiedenen Lebensentwürfen. Sie lebt eben durch die Verschiedenheit der einzelnen Menschen, die sie bilden.

„Wenn wir wie Gott lieben könnten, würden wir unabhängig werden von unseren Gefühlen und Stimmungen, von unseren Sympathien und Abneigungen und Bedenken. Wir würden Fehler und Schwächen ertragen lernen, die eigenen und die der anderen. Und wir würden Altes nicht aufrechnen. Wir würden für alle da sein können, die uns brauchen, ganz gleich, ob sie nach menschlichem Ermessen unsere Liebe verdient haben oder nicht.“ Das schreibt die Schweizer Prädikantin Dagmar Magold.

Ein guter Tipp für den Umgang miteinander in unserer Gemeinde.

Amen

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus unseren Herrn.

Dienstag, 24. Januar 2017

Liebenswertes Wuppertal

Moin zusammen,

viele beschreiben ja Wuppertal als eine häßliche Stadt mit viel zu vielen sozialen und städtebaulichen Problemen. Manchmal scheint es, als solle Wuppertal totgeschrieben werden. Und politisch abgeschrieben scheint es ja schon lange.

Dabei macht Wuppertal immer wieder durch tolles Engagement seiner Bürgerschaft aufmerksam.
Sei es die Nordbahntrasse, der grüne Zoo, die großartige freie Theaterszene, die vielen Stadtteilinitiativen. Überall lebt Wuppertal durch seine Bürgerinnen und Bürger. Ganz in der Tradition seiner Vorfahren.

Eine tolle Aktion taucht in den letzten Wochen und Monaten immer wieder in den Barmer Anlagen auf. Immer wieder gibt es kleine Kunstaktionen, die manchmal nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind.
Im September tauchten diese kleinen Kerle plötzlich auf.



Und vier Monate später gibt es ihn immer noch. Jetzt mit einem feinem Dach aus Schnee.


Zwischenzeitlich gab es die Weihnachtsbaumdekorationen. Mitten in den Wuppertaler Wäldern gab es immer wieder mal kleine Tannen, die plötzlich mit Christbaumkugeln und anderem Weihnachtsbaumschmuck geschmückt waren. Sogar die Lokalzeit Bergisch Land hat darüber berichtet.

Heute morgen tauchten dann plötzlich Katzen und Herzen an den Bäumen unterhalb vom Toellturm auf. Ein fröhlicher Morgengruß auf meinem täglichen Arbeitsweg. Ich habe mich sehr darüber gefreut.











Selbst wenn diese Kunst vergänglicher ist, als der kleine Kerl auf dem Baumstamm; eines ist sie mit Sicherheit: ein toller Beitrag für ein liebenswertes Wuppertal.

Lasst uns mit offenen Augen durch die Stadtteile gehen. Ich tippe darauf, dass wir viele solcher Kleinkünste finden können.

Und vielleicht bekommen manche unter uns Lust darauf, selber so aktiv zu werden.
Ob malerisch, vergänglich, mit Schnee oder Strickgarn. Lasst uns kreativ werden.
Für ein künstlerisches, liebenswertes Wuppertal!

Wer mag schickt mir einfach Fotos von solchen Aktionen. Ich veröffentliche sie gerne im Blog oder auf Google+ unter Heckinghauser Bilderwelten

Fröhliche Grüße
Bernd